Textsorten und kulturelle Kompetenz/Genre and Cultural Competence. Interdisziplinäre Beiträge zur Textwissenschaft/An Interdisciplinary Approach to the Study of Text

von: Sigmund Kvam (Hrsg.), Karen Patrick Knutsen (Hrsg.), Peter Langemeyer (Hrsg.)

Waxmann Verlag GmbH, 2010

ISBN: 9783830972532 , 325 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 31,40 EUR

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Textsorten und kulturelle Kompetenz/Genre and Cultural Competence. Interdisziplinäre Beiträge zur Textwissenschaft/An Interdisciplinary Approach to the Study of Text


 

Die sprachliche Realisierung von Handlungsschritten in Gebrauchsanweisungen. Vergleich Deutsch – Norwegisch (S. 203-204)

Kåre Solfjeld


Abstract


This article presents an empirical study of instructive texts in German and Norwegian. Generally, instructions are realised as imperative forms in Norwegian and infinitives or so-called polite imperative forms with Sie in German. These typical realisations of instructions in German and Norwegian differ to the effect that the German forms allow syntactic integration of topical and frame setting elements in initial position, whereas the Norwegian imperative is much more restricted as to what may precede the verbal form. It is argued that the constraints on what constituents may occur in initial position with Norwegian imperatives explain why there is a richer variety of alternative realisations of instructions – such as declarative sentences – in the Norwegian than in the German instructive texts.

1. Umriss der Fragestellungen


Gegenstand der vorliegenden Studie ist die sprachliche Realisierung von Handlungsschritten in deutschen und norwegischen Gebrauchsanleitungen. Obwohl sicherlich viele verschiedene Zwecke – etwa Werbungsinteressen – in Gebrauchsanleitungen nachweisbar sein können, ist primärer Zweck einer Gebrauchsanleitung, die Leserinnen und Leser dazu zu befähigen, gewisse Handlungsschritte in einer mehr oder weniger festgelegten Reihenfolge durchzuführen, um ein Gerät, eine Maschine zusammenzubauen, in Betrieb zu setzen, zu bedienen etc.

Die kommunikative Aufgabe (Quaestio in der Terminologie von Klein und Stutterheim, 1992 und Stutterheim, 1997), die ein Instruktionstext zu lösen hat, ist demnach die (möglichst klare) Vermittlung der Handlungsschritte in einem solchen Aufbau- oder Bedienungsprozess (im weiten Sinne). Dabei verfügt (natürlich) jede Sprache über verschiedene sprachliche Mittel zur Vermittlung von Handlungsschritten.2 Prototypische Strukturen zur Anleitung von Handlungsschritten in Gebrauchsanweisungen im Norwegischen sind Imperativformen, wie in (1) veranschaulicht: