Lernförderung unter den Bedingungen des Ganztags im Grundschulbereich

von: Hans Merkens (Hrsg.), Agi Schründer-Lenzen (Hrsg.)

Waxmann Verlag GmbH, 2010

ISBN: 9783830974000 , 177 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 25,10 EUR

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Lernförderung unter den Bedingungen des Ganztags im Grundschulbereich


 

Typisierung von Lehrkräften hinsichtlich der Gestaltung des Unterrichts und der Sprachförderung (S. 123-124)

Hans Merkens Im Projekt GO sind die beteiligten Lehrkräfte jährlich u. a. zu Arbeitsformen, Handlungsweisen, dem diagnostischen Vorgehen im Unterricht sowie zu Schwerpunkten ihres Vorgehens im Deutschunterricht befragt worden. Daraus ließen sich typische Handlungsweisen von Lehrkräften der Grundschule gewinnen. Diese werden im Folgenden vorgestellt. Abschließend wird dann geprüft, ob es Beziehungen zwischen daraus gewonnenen Handlungsmustern und Leistungen der Schülerinnen und Schüler im Unterricht gibt. Es konnten schwache Zusammenhänge ermittelt werden.

1 Lehrer im Unterricht

Bei der Erforschung des Handelns von Lehrkräften im Unterricht an Schulen lassen sich verschiedene Traditionen unterscheiden. In der Erziehungswissenschaft hat lange Zeit der Dual Didaktik und Unterrichtsformen vorgeherrscht (Wegmann, 1964). Dabei gab es sowohl für das Konzept der Didaktik (Blankertz, 1969) als auch das der Unterrichtsformen (Wegmann, 1964) verschiedene Varianten, die hier nicht näher erläutert werden sollen. In der Pädagogischen Psychologie ist der Dual Lehren und Lernen prägend gewesen, welcher bis in die Gegenwart als Rahmen herangezogen wird (Hasselhorn & Gold, 2006).

Partiell sind die beiden Stränge in der Curriculum-Theorie zusammen betrachtet worden (vgl. z. B. Taba, 1962, S. 425). Später hat sich dann in der Pädagogischen Psychologie aus dem Dual Lehren- Lernen die Fragestellung entwickelt, wie die Individualisierung des Lernens im Unterricht gelingen kann (z. B. Weinert, 1974) und auf diese Weise Lernen wahrscheinlicher wird (vgl. z. B. Reinmann & Mandl, 2006). Aus dieser Perspektive wurden Lehrkräfte als Anreger für Lernen betrachtet.

Damit hat sich das Forschungsinteresse mehr den Fragen nach der Professionalität des Lehrerhandelns und nach den Kompetenzen zugewendet, die bei Lehrkräften erwünscht sind. Spätestens seit PISA und IGLU sowie den dabei für Deutschland erreichten unbefriedigenden Resultaten ist die Frage nach der professionellen Kompetenz der Lehrkräfte (Baumert & Kunter, 2006) bzw. der Professionalität der Lehrkräfte (Zlatkin- Troitschanskaia et al., 2009) vermehrt in den Blickpunkt gerückt. Dabei haben in diesem Sektor der Forschung kompetenzorientierte Modellierungen an Bedeutung gewonnen.

Das weisen z. B. viele Beiträge in dem von Zlatkin-Troitschanskaia et al. (2009) herausgegebenen Band aus. Im Anschluss an Weinert (2001, S. 27f.) „versteht man unter Kompetenzen die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“