Vereintes Wissen. Die Volkskunde und ihre gesellschaftliche Verankerung. Ein Buch zum 100. Geburtstag der Sektion Basel der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde

von: Franziska Schürch (Hrsg.), Sabine Eggmann (Hrsg.), Marius Risi (Hrsg.)

Waxmann Verlag GmbH, 2010

ISBN: 9783830974017 , 206 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 26,90 EUR

Mehr zum Inhalt

Vereintes Wissen. Die Volkskunde und ihre gesellschaftliche Verankerung. Ein Buch zum 100. Geburtstag der Sektion Basel der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde


 

Portrait Alfred Bertholet (S. 47-48)

Alfred Bertholet kam am 9. November 1868 als Sohn von Felix Bertholet und Elise Wagner zur Welt.1 Sein Vater stammte aus der Waadt und wirkte als Französischlehrer am Basler Humanistischen Gymnasium. Bertholet durchlief die Basler Schulen bis zur Maturität. Im Jahr 1887 begann er an der Universität Basel das Studium der Theologie und schloss es, nach zwei Auslandssemestern in Strassburg und Berlin, 1892 mit dem zweiten theolo gischen Examen ab.

Der Theologe und Wissenschaftler Bertholet spezialisierte sich, beeinflusst durch seine Basler Lehrer Rudolf Smend, Konrad von Orelli und ganz besonders Bernhard Duhm, auf das Alte Testament und die Religions geschichte. Besonders faszinierte ihn, die Bibel nicht nur als literarischen Text zu interpretieren, sondern weitere, insbesondere archäologische Quellen in die Interpretation mit einzubeziehen.

Hier findet sich wohl auch der Grund für sein Interesse an der Volkskunde, wo er mögliche methodische Zugangsweisen beziehungsweise Frageperspektiven zur Bibelauslegung suchte. Bertholet war 1910 Mitglied des Gründungsvorstands der Sektion Basel der SGV. Er wurde jedoch schon 1913 an die Universität Tübingen wegberufen und schied deshalb aus dem Vorstand aus.

Erst 1945, nach Stationen in Göttingen und Berlin, kehrte er in die Schweiz zurück. Noch mit 80 Jahren dozierte Bertholet an der Theologischen Fakultät der Universität Basel. Er starb am 24. August 1951 in Münsterlingen.

Franziska Schürch