Integriertes Kompetenzmanagement im Spannungsfeld von Innovation und Routine

von: Erich Barthel (Hrsg.), Anke Hanft (Hrsg.), Joachim Hasebrook (Hrsg.)

Waxmann Verlag GmbH, 2010

ISBN: 9783830973577 , 177 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 26,90 EUR

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Integriertes Kompetenzmanagement im Spannungsfeld von Innovation und Routine


 

Integriertes Kompetenzmanagement im Spannungsfeld von Innovation und Routine – eine Hinführung zum Thema (S. 7-8)

Erich Barthel, Anke Hanft, Joachim Hasebrook


Unter dem Titel Integriertes Kompetenzmanagement im Spannungsfeld von Innovation und Routine veranstalteten die Verbundpartner im Projekt „Integriertes Kompetenzmanagement“ eine Tagung an der Frankfurt School of Finance & Management, zu der Referenten aus benachbarten Verbundprojekten und Forscher aus dem weit verstandenen Bereich der Organisationsentwicklung eingeladen waren. Mit dem nun vorliegenden Tagungsband möchten die Veranstalter die Ergebnisse auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.

Trotz der in der Finanzkrise (wieder) deutlich gewordenen Erkenntnis, dass auch Innovationen nicht automatisch mit Erfolg verknüpft sind, ist die Bedeutung von Innovationen für den Industrie- und Dienstleistungsstandard ungebrochen. Nach einer Studie der unabhängigen „Information Technology and Innovation Foundation“ (ITIF) belegt Deutschland lediglich Platz 35 einer Rangliste mit insgesamt 40 Staaten und Regionen der Erde, die danach bewertet und klassifiziert wurden, welche Anstrengungen sie in den letzten 10 Jahren unternommen haben, um die eigene Innova- tionskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Bei der Beurteilung der aktuellen Innovationskraft kommt Deutschland – so die Studie „The Atlantic Century: Benchmarking EU and U.S. Innovation and Competitiveness“ – im internationalen Vergleich immerhin noch auf Rang 15 – allerdings noch hinter Ländern wie Belgien, Dänemark oder auch Luxemburg. Angeführt wird diese Liste von Singapur und Schweden (vgl. ITIF 2009, S. 2).

Negativ in Deutschland wirken sich laut Studie vor allem ein unterdurchschnittliches Bildungsniveau in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen sowie hohe Unternehmenssteuern aus. Hinter solchen Ranglisten und Kennzahlen stehen individuelle und organisationale Kompetenzen, die für das Gelingen unternehmerischer Innovationsprozesse von zentraler Bedeutung sind.

Um über Innovationen zu sprechen, legen wir ein Verständnis von Innovation zugrunde, das Innovation i.w.S. als Lösung neuartiger Probleme betrachtet (vgl. Johanessen/Olsen/Lumpkin 2001). Unser Verständnis von Innovation ist so weit gefasst, dass auch noch das Scheitern von Innovationen als Chance zum Verstehen von Innovationsprozessen berücksichtigt werden kann. Im Rahmen des durch das BMBF geförderten Programms „Innovationsstrategien jenseits traditionellen Managements“ (BMBF 2007) sollen Unternehmen und Beschäftigte besser als bisher in die Lage versetzt werden, Innovationen herbeizuführen und die dazu erforderlichen Veränderungen erfolgreich zu gestalten.

Dies soll u.a. durch eine systematische Verknüpfung von Personal-, Organisations- und Kompetenzentwicklung erreicht werden. „Es werden die Ergebnisse kompetenten Handelns betrachtet, welche sich auf individueller Ebene primär in dem konkreten Verhalten der Mitarbeiter eines Unternehmens widerspiegeln und auf organisationaler Ebene in den Routinen sowie der Fähigkeit eines Unternehmens, diese aufbrechen und anpassen zu können, niederschlagen“ (Barthel/Rieser/Wollersheim 2009, S. 507).