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Die Gothic-Szene und ihre Festivals - Zur Funktionsweise performativer Erfahrungsräume
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Die Gothic-Szene und ihre Festivals - Zur Funktionsweise performativer Erfahrungsräume
Leipzig, Köln, Hildesheim: Seit den frühen 1990er Jahren finden hier Festivals für die Gothic-Szene statt und ihre Beliebtheit ist bis heute ungebrochen. Was dort passiert, ist mehr als laute Musik, Unterhaltung und Hedonismus: Wer teilnimmt, kann Gemeinschaft erleben und kollektive Erfahrungen machen - und verhandelt zugleich die Diskurse der Gegenwart.
In ihrer ethnographischen Studie untersucht Nikola Nölle die performativen Prozesse zur Konstitution der Gothic-Szene. Im Mittelpunkt steht, wie die Akteur*innen in den Festivals Zugehörigkeit und Abgrenzung praktizieren, wie sie sich über die Szene verständigen, durch Traditionen Grenzen ziehen und diese wieder überwinden, wie sie bewahren und erneuern. Fragen zu Konsumpraktiken, zu Digitalität oder dem Älter-Werden beschäftigen die Szene-Akteur*innen. Im Erfahrungsraum Festival handeln sie auf diese Weise das Werden der Gothic-Szene aus und erzählen gleichzeitig von kulturellem Wandel und gesellschaftlicher Transformation.
Nikola Nölle ist Kulturanthropologin und interessiert sich für die Gestaltung von geteilten Räumen. Sie studierte in Kiel Europäische Ethnologie und Soziologie und war dort Mitgründerin verschiedener Kulturinitiativen und Festivals. Von 2017 bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt 'Doing Popular Culture' am Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Freiburg, wo sie 2022 promoviert wurde. Zurzeit arbeitet sie als Referentin für Wissensaustausch in Berlin.
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