Rezeptive Mehrsprachigkeit in der intertürkischen Kommunikation

von: Gulsum Massakowa

Waxmann Verlag GmbH, 2014

ISBN: 9783830981855 , 387 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 35,99 EUR

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Rezeptive Mehrsprachigkeit in der intertürkischen Kommunikation


 

Wie verständigen sich Interaktanten verschiedener Muttersprachen, die keine gemeinsame dritte Sprache haben? Im Rahmen von Turksprachen - so antwortet diese Arbeit - bedienen sie sich intertürkischer Kommunikation. Datengrundlage für die Analyse bilden Sprach- und Videoaufnahmen von Diskursen zwischen kasachischen und türkischen Muttersprachlern. Die Interaktanten verständigen sich dabei mittels rezeptiver Mehrsprachigkeit, bei der sie jeweils ihre eigene Sprache sprechen und dennoch diejenige ihres Gegenübers verstehen. Dementsprechend stehen im Mittelpunkt der Transkriptanalysen Vorgänge des Verstehens, das in den betrachteten Kommunikationskonstellationen in ganz unterschiedlicher Weise erreicht wird. Überraschenderweise ist etwa zu beobachten, dass die Probanden sich erst im Verlauf eines längeren Gesprächs Zugang zu verborgenen sprachlichen Ressourcen verschaffen. Auch vollzieht sich ein Verständigungsprozess oft erst auf der Ebene eines ?intuitiven Verstehens?, wobei ein allgemeiner sprachlicher Handlungsprozess in Gang gesetzt wird. Des Weiteren wurden in den Sprachaufnahmen auf Interaktion beruhende Formen ?sukzessiven?, ?partiellen?, ?verzögerten? und ?abgelehnten? Verstehens herausgearbeitet.

Dr. Gulsum Massakowa, geb. 1978 in Semey/Kasachstan, studierte Germanistik an der Abylai Chan Universität für Internationale Beziehungen und Weltsprachen in Almaty, Kasachstan, wo sie von 2001-2003 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum für interkulturelle Kommunikation und Übersetzen sowie von 2003-2004 im Promotionsausschuss tätig war. Von 2004-2005 war sie DAAD-Stipendiatin am Institut für Germanistik der Universität Hamburg (Arbeitsbereich Deutsch als Fremdsprache), von 2006-2011 Dozentin für Kasachisch am dortigen Institut für Asien- und Afrikawissenschaften. Seit 2010 ist sie mit den Arbeitsschwerpunkten Kasachisch als Fremdsprache und Mehrsprachigkeit am Zentralasien-Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt.